Tradition trifft Innovation – Rheinland-Pfalz packt die Zukunft an

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Eveline Lemke zeichnet sich durch ungebrochene Lebensfreude und einem fast leichtfüßigen Willen  zur Umsetzung politischer Ideale aus. ebn24TV hat mit der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin über ihre Motivation und über Land und Leute gesprochen. Das TV-Gespräch führte Jürgen Schmeisser.

Frau Lemke, Sie stammen aus einer alten Fussballerfamilie. Treiben Sie selbst Sport?

Ja, ich komme aus einer fußballbegeisterten Familie. Das heißt aber erst einmal, ich bin selber sportbegeistert und das ist auch gut. Wenn wir nämlich gesund bleiben wollen und leistungsfähig, dann müssen wir immer den Körper auf Trapp halten, insofern treibe ich auch selber ein bisschen Sport.

Wo verbringen Sie gerne Ihre Freizeit?

Wenn ich in meiner Freizeit entspannen will, dann bin ich natürlich gerne zu Hause. Und ich lebe an der Ahr, das ist ja auch eine Region, in der andere Menschen sonst Urlaub machen. Ich kann also am Ahrsteig wandern oder den Rotwein-Wanderweg wandern, ich kann Fahrrad fahren. Das kann man natürlich an jeder rheinland-pfälzischen Region, an der „Mosel, im Hunsrück, oder in der Pfalz. Aber zu Hause ist es mir dann doch am liebsten.

Haben Sie ein Vorbild oder gibt es jemanden den Sie bewundern?

Ich bewundere alle Menschen, die sich für andere Menschen einsetzen, ob es Unternehmerinnen und Unternehmer sind, die für Arbeitsplätze kämpfen und für ihre Belegschaft, ob es Belegschaftsvertreter gibt, die sich gewerkschaftlich für ihre Kolleginnen und Kollegen einsetzen, Menschen im Ehrenamt, die sich um andere kümmern in Vereinen oder Verbänden. Sie alle sollten in dieser Gesellschaft herzlich willkommen sein. Und ich bewundere jeden, der für andere kämpft.

Kommen Ihnen Praxiserfahrung und Studium für Ihre politische Arbeit zugute?

Bei der praktischen Arbeit brauche ich alle meine Lebenserfahrung und ich bin froh, dass ich so intensiv in und mit Betrieben gewirkt und gearbeitet habe, dass ich weiß,  was sie wollen und Ihre Bedürfnisse kenne. Und das braucht man als Wirtschaftsministerin.

Wie würden Sie Land und Leute in Rheinland-Pfalz beschreiben?

Die Rheinland-Pfälzer sind definitiv ein lebenslustiges, freundliches Volk. Sie sind gastfreundlich, haben ja auch viel zu bieten mit 550 Schlössern und Burgen. Eine reiche Kulturlandschaft zwischen Mosel und Rhein, mit Gebirgslandschaften vom Hunsrück bis über die Pfalz und natürlich den Westerwald. Also, es gibt jede Menge hier, und das kennzeichnet eben auch die Menschen, die hier leben in der Mitte Europas.

Gibt es heute noch Unterschiede in den Volksgruppen von Rheinland-Pfalz?

Ich bin froh, dass wir die kleinen Unterschiede der Pfälzer und der Westerwälder, der Menschen an der Ahr und in Mainz tatsächlich spüren. Weil regionale Identität zu uns gehört. Und dennoch machen wir etwas sehr europäisches: Wir sind in neuen Verwaltungsstrukturen zusammengewachsen, die uns Frieden und Demokratie bescheren. Und das ist doch etwas Gutes, darin leben wir gerne.

© Rasselstein Thyssen Krupp

Rheinland-Pfalz hat Grenzen zu drei europäischen Nachbarn. Welche Vorteile bietet das?

Es hat riesengroße Vorteile, dass wir drei europäische Nachbarn haben. Denn im Herzen Europas ist das ein geografischer und ein strategischer Vorteil, den wir sozusagen in die Wiege gelegt bekommen haben. Wir haben eine der größten Exportquoten im Bundesländer-Vergleich. Das ist eine Stärke. Und wir exportieren vorwiegend natürlich auch ins europäische Umfeld hinein, deswegen ist diese geografische Lage gerade richtig dafür.

Wie sichert Rheinland-Pfalz seine Innovationskraft im Bereich Forschung und Wissenschaft?

Rheinland-Pfalz sichert seine Innovationskraft, indem wir zunächst einmal allen jungen Menschen die Möglichkeit geben, jeden beruflichen Weg einzuschlagen. Hier gibt es keine Studiengebühren, wir haben im dualen System die Möglichkeit, dass  junge Menschen ihren Weg durch dieses System bis zum jeweils höchsten Bildungsabschluss hindurch finden. Das ist eine Grundvoraussetzung. Wie dann diese guten Ideen aus den Hochschulen – bei dementsprechender Förderung natürlich – wieder ihren Weg in die Unternehmen finden, das ist auch eine Aufgabe meines Hauses, hier im Wirtschaftsministerium. Wir tragen dafür Sorge, dass es Programme gibt, Gründerprogramme, Starterprogramme, Innovationsprogramme, Plattformen, auf  denen das Wissen, was in Hochschulen erarbeitet wurde, wieder seinen Weg in die Wirtschaft finden kann. Und Unternehmen, die da gerne partizipieren möchten, können uns ansprechen.

Welche Vorteile hat Rheinland-Pfalz zu bieten?

Rheinland-Pfalz hat ganz hervorragende weiche Standortfaktoren. Wer Beruf und Familie unter einen Hut bringen will, kann das in Rheinland-Pfalz in ausgezeichneter Weise. Das heißt, Menschen suchen eine Arbeit, da wo das Umfeld stimmt, nicht nur kulturell nett und freundlich ist und wir auch Natur und Kultur genießen können. Sondern, wo zum Beispiel auch die Kinderbetreuung stimmt und das sind mittlerweile harte Fakten für Frauen und Männer, die Familie und Beruf in Einklang bringen wollen. Wir wissen, das dies gute Faktoren sind, um Fachkräfte in diesem Land anzuwerben.

 

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